Herstellung der Öle

Herstellungsverfahren der Duftöle

Die Gewinnung der ätherischen Öle wurde schon vor etwa 5000 Jahren gelöst und geschätzt. Auch die Ägypter wussten schon vor 400 Jahren wie man ätherische Öle verwendet. Sie benutzten vor allem Essenzen aus Zedernholz, Zimt, Terpentin, Dill, Basilikum und Koriander zur Mumifizierung, zum Heilen und für die Kosmetik. Auch in Babylon kannte man ätherische Öle. Die Chinesen und Inder kannten ebenfalls den Gebrauch des Destillierens. Vor allem Rosenöl, Kalmusöl und Andropogonöl. Danach verschwindet das Geheimnis der ätherischen Öle. Ende des 10. Jahrhunderts tauchten Sie wieder auf, bei arabischen Ärzten und Alchimisten. Da heißt es, der arabische Arzt Avicena 980 bis 1037 die Destillation erfunden hat.

Diese Kunst lehrten die Araber an den von ihnen gegründeten Universitäten in Spanien. Durch die Kreuzzüge kam dann das Wissen der Essenzen nach Europa. Im 46. Jahrhundert erlebte sie in Deutschland eine Renaissance. Der Straßburger Arzt H. Brunschwig schrieb in seinem Buch, Buch der wahren Kunst zu destillieren, 25 verschiedene ätherische Öle. Der große Arzt Paracellsus 1493 bis 1541 förderte und beeinflusste in besonderen Maßen die Herstellung und den medizinischen Gebrauch der ätherischen Öle. In den Jahren 1500 bis 1730 lernte man bis zu 114 verschiedene ätherische Öle zu destillieren und medizinisch einzusetzen. Auch in vielen Kräuterbüchern wurden die Heilwirkungen beschrieben. Erst im 19. Jahrhundert begann man, sie aus dem Arzneimittelschatz durch die neu entstandenen chinesischen Heilmittel zu verdrängen.

Durch das neu entstandene Interesse an der Aromatherapie ist erst seit einigen Jahren die Nachfrage nach reinen Essenzen und Ölen gestiegen.

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte und flüchtige Pflanzenessenzen, die vor allem durch Wasserdampfdestillation aus aromatischen Pflanzen (Kraut, Blüten, Blätter, Zweige, Samen) gewonnen werden.

Bei den meisten duftenden Pflanzen ist vor allem deren Gehalt an ätherischen Ölen für Wohlgeruch und Duft verantwortlich.

Zur Gewinnung von nur ein paar Tropfen ätherischen Öls werden große Mengen an Pflanzenmaterial benötigt.

Es werden zum Beispiel für die Herstellung von 1 Gramm (ca. 25 Tropfen) Lavendelöl 120 – 140 g Lavendelblüten benötigt; für dieselbe Menge Rosenöl bis zu 5 kg Rosenblüten und für 1 Gramm Melissenöl sogar 7 kg Melissenkraut!

Wasserdampf-Destillation (WD)

 Die Wasserdampf-Destillation zur Gewinnung ätherischer Öle hat eine lange Tradition und wird nach wie vor für die meisten Pflanzen eingesetzt. Die pflanzlichen Rohstoffe werden in einen großen Edelstahlbehälter (Alambic) gefüllt und gepresst. Dann wird Wasserdampf erzeugt, der auf seinem Weg durch das Pflanzengut die Zellen der Pflanzen aufbricht, wobei das ätherische Öl im Dampf gelöst wird. Dieser wird anschließend abgekühlt: So gewinnt man das ätherische Öl, und gleichzeitig entsteht das Hydrolat. Das Hydrolat ist also ein Nebenprodukt der Herstellung von ätherischen Ölen und enthält vor allem die wasserlöslichen Pflanzenwirkstoffe, aber auch noch etwa 0,05 – 0,5% fein suspendierter Tröpfchen von ätherischem Öl.

Lösungsmittelextraktion

Die Lösungsmittelextraktion wird für Jasmin, Tuberosen, Veilchen, Gardenien, Narzissen, Mimosen und andere sehr empfindliche Blumen verwendet, die zu delikat für die Destillation sind. Ihr Duft würde durch die Hitzeeinwirkung zerstört werden.

Lösungsmittel, wie etwa Hexan, Ether, Methanol oder Ethanol werden verwendet, um die fettlöslichen Duftmoleküle aus der Pflanze zu lösen.

Anschließend wird das Lösungsmittel bei niedrigen Temperaturen und niedrigem Druck unter Vakuum abdestilliert.

Das so gewonnene „Concrète“ wird dann mit Alkohol vermischt, welcher die Duftmoleküle herauslöst. Nach Abdampfen des Alkohols verbleibt das sogenannte „Absolue“.

Ein auf diese Weise gewonnener Duft ist oft näher an der Natur als ein destilliertes Öl. Neroli und Rose sind sowohl als Absolue, als auch als destillierte ätherische Öle erhältlich.

Diese Absolues werden vor allem in der Parfümerie verwendet und nicht in der medizinisch orientierten Aromatherapie, da sie minimale Lösungsmittelrückstände enthalten können.

Kaltpressung (KP)

Bei dieser Methode wird für die Gewinnung von Zitrusölen verwendet (Zitrone, Orange, Mandarine, etc.).

Dabei werden die Schalen in waschmaschinenartigen, spikebesetzten Trommeln aufgeraspelt, um die „Ölbehälter“ der Zitrusschalen zu öffnen.

Das Öl wird dann mit Wasser ausgewaschen, abzentrifugiert und gefiltert.

Gerade bei Ölen, die mit diesem Verfahren gewonnen werden, sollten Sie auf Bioqualität achten, da Zitrusfrüchte aus herkömmlichem Anbau mit Pestiziden behandelt (gespritzt) sind.

Kohlendioxid/CO2 – Extraktion

Mit diesem eher neueren Verfahren werden CO2-Extrakte von zum Beispiel Ringelblume, Johanniskraut, Hopfen, Blaue/Deutsche Kamille, Turmeric, Ingwer, usw. hergestellt.

Bei der Hochdruck-Extraktion wird flüssiges CO2 komprimiert und in den Extraktor gefördert. Auf dem Weg durch den Extraktor lösen sich die extrahierten Stoffe im CO2, welches nun zum Separator geleitet wird. Dort werden die Extrakte durch Änderung von Druck und/oder Temperatur abgeschieden.

Die Kohlendioxid-Extraktion ist ein besonderes Verfahren, um von hitzeempfindlichem Pflanzen- und Blütenmaterial ätherisches Öl zu erhalten, ohne es zu zerstören.

Mazeration

Bei der Mazeration werden Aromapflanzen in fette Öle (z. B. Olivenöl, Rapsöl, etc.) eingelegt und langsam ausgezogen. Dabei gehen die ätherischen Öle und andere fettlösliche Wirkstoffe in das fette Öl über.

Enfleurage

Diese Methode wird heutzutage praktisch nicht mehr verwendet. Sie wurde hauptsächlich für fragile Blütendüfte wie Jasmin, Veilchen, Narzissen, etc. verwendet, die zu hitzeempfindlich für die Dampfdestillation sind.

Die Methode ähnelt im Prinzip der Mazeration. Glasplatten in einem Rahmen wurden mit einer Schicht gereinigtem und geruchslosem Fett bestrichen. Die Blüten wurden auf diese Platten aufgelegt und vorsichtig ins Fett gedrückt. Nur ganz frische Blüten wurden dazu verwendet.

Sobald das Fett nach einigen Wochen mit dem Blütenduft gesättigt war (die sog. „Pomade“), hat man es mit Alkohol vermischt. Der Alkohol wurde dann abgedampft und zurück blieb das sogenannte Absolute-Öl.

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